Hessischer Elisabeth Preis für SOZIALES

Ausschreibung HEPS 2021

Der Hessische Elisabeth Preis für SOZIALES zeichnet Organisationen und Personen in Hessen aus, die besonderes soziales Engagement zeigen oder zukunftsweisende Ansätze in der Sozialen Arbeit verfolgen. Der mit insgesamt 30.000 Euro dotierte Sozialpreis würdigt herausragende Projekte, präsentiert sie in der Öffentlichkeit und gibt damit Anregungen für vergleichbare Aktivitäten in ganz Hessen. Vergeben wird er von der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V. in Kooperation mit LOTTO Hessen und der Hessischen Landesregierung. Die Schirmherrschaft für den Preis hat in diesem Jahr erstmals Sozialminister Kai Klose übernommen.

Für die Preisverleihung im November 2021 steht folgendes Thema im Mittelpunkt:

Beteiligt - Gehört - Gesehen? (Spiel)Räume für das Jungsein und Erwachsenwerden

Zielgruppe: Jugendliche / Junge Erwachsene (15-25 Jahre)

Die Studie „Jugend und Corona“ vom März 2021 zeigt: Die Pandemie hat vor allem die Probleme und Missstände verstärkt, die vorher schon mit Blick auf Beteiligung und fehlende Chancen von jungen Menschen bestanden haben. Viele der befragten Jugendlichen fühlen sich von Politik und Gesellschaft nicht gehört, sie haben das Gefühl, keinen Einfluss auf aktuelle Geschehnisse zu haben, sehen keine Chance, ihre Perspektiven und Meinungen einzubringen. Sie haben Sorge, einen wichtigen Teil Ihrer
Jugend zu verlieren.

Insbesondere junge Menschen, die über wenige soziale und materielle Ressourcen verfügen, fühlen sich wenig von der Politik wahrgenommen und gehört, sind isolierter als vor der Pandemie. Viele Freizeit-Beschäftigungen und -angebote wurden und sind
noch aufgrund der Pandemie ausgesetzt. Angebote der offenen Jugendarbeit, -beratung, der Jugendsozialarbeit, der Jugendberufshilfe, der politischen und kulturellen Bildung finden nur sehr eingeschränkt statt. Strukturen sind teilweise weggebrochen, die bei der Bewältigung des Alltags unterstützen, Zukunftsperspektiven (oder berufliche Perspektiven) aufzeigen und die jungen Menschen begleiten ihren Weg zu finden. Jugendliche sind nicht nur Schüler*innen, Auszubildende oder Studierende. Sie sind junge Menschen, die soziale Netzwerke brauchen, den Austausch mit Gleichaltrigen, das Miteinander.

Hier möchte der Hessische Elisabeth Preis für SOZIALES 2021 ansetzen:
Wir suchen Projekte/ Aktionen, die ein neues Miteinander in der Zeit der Pandemie geschaffen haben. Wie haben sie es geschafft, Jugendliche und junge Volljährige zu beteiligen, ihnen eine Stimme gegeben? Wie konnten sie wieder Mut schöpfen und gehört werden? Welche „Brücken“ wurden gebaut, um Resignation aufzufangen und Perspektiven zu eröffnen? Welche Aktionen haben gerade auch Jugendliche/ junge Erwachsene aufgefangen, die aufgrund ihrer Herkunft, sozialem Status oder anderer Gründe marginalisiert werden? Wie blieben Kontakte zu Schule, Arbeit, Qualifikation tragfähig erreichbar oder wurden neu etabliert? Wie und wo konnten neue öffentliche Räume für Begegnungen geschaffen werden? Welche unterschiedlichen Projekte haben sich in der Pandemie gebildet, die vielleicht auch nach der Pandemie zukunftsfähig sind?

Es sind gerade auch Aktionen und Initiativen gefragt von: Sozialarbeit, Jugendlichen selbst, Beiräten, Angebote wie Stadtteiltreffs, Initiativen, Gemeinwesenarbeit und sozialräumliche Angebote.

Teilnehmen können:

  • Einzelpersonen,
  • ehrenamtliche Initiativen,
  • Vereine,
  • Beiräte,
  • Verbände,
  • Organisationen des Kultur-, Gesundheits- und Sozialwesens,
  • Kommunen,
  • Schulen,

deren Projekt in Hessen zum Start der Ausschreibung (17.05.2021) bereits begonnen hat. Dies ist wichtig um beurteilen zu können, ob das Projekt auf Interesse und Akzeptanz stößt.

Bewerbungen für den Hessischen Elisabeth Preis für SOZIALES müssen schriftlich begründet werden. Wenige Angaben reichen hierfür aus:

  • Wie heißt das Projekt?
  • Wer ist Träger des Projekts?
  • Was beinhaltet das Projekt? (Zweck, Aktivitäten, Besonderheiten, Zukunftsperspektive, Partner u.a.)
  • Wie viele Personen werden erreicht?
  • Wie wurde das Projekt angenommen, was hat gut funktioniert?
  • Wofür möchten Sie das Preisgeld verwenden?

Das Projekt sollte möglichst anschaulich und prägnant beschrieben werden, damit sich die Jury ein gutes Bild machen kann. Bei von Dritten vorgeschlagenen Einzelpersonen muss der besondere Beitrag bzw. die Rolle der zur Förderung vorgeschlagenen Person ersichtlich sein. Die Inhalte des Konzeptes oder Projektes müssen geistiges Eigentum des Bewerbenden als Urheber sein.

Über die Vergabe des Hessischen Elisabeth Preises für SOZIALES 2021 und die Aufteilung des Preisgeldes entscheidet eine Jury, bestehend aus Politik, Wohlfahrtspflege und Wissenschaft.

Bewertungskriterien

1. Innovationsgehalt

Der Hessische Elisabeth Preis für SOZIALES würdigt Bewerbungen, die zukunftsweisende Ansätze verfolgen. Gesucht werden Bewerbungen oder Initiativen, die innovative Ideen umsetzen, die neue Kontakte herstellen und unterstützen, indem sie mit anderen Gruppen oder Initiativen zusammenarbeiten oder die innovativen Ansätze bei der technischen Umsetzung oder -finanzierung verfolgen.

2. Übertragbarkeit

Der Hessische Elisabeth Preis für SOZIALES zeichnet Bewerbungen aus, die zur Nachahmung anregen. Es ist daher wichtig, dass die Bewerbungen nicht nur unter den jeweiligen örtlichen Voraussetzungen gelingen, sondern dass sie sich auch auf andere Orte übertragen lassen. Einmalige Aktionen sind für den Preis damit nicht geeignet.

Preisverleihung

Die Preisverleihung erfolgt im November 2021 in Wiesbaden durch die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V., die Landesregierung und die LOTTO Hessen GmbH.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Dr. Yasmin Alinaghi
Vorstandsvorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V.

Organisatoren und Ausrichter

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V. ist der Zusammenschluss der sechs hessischen Wohlfahrtsverbände. Sie vertritt die Interessen der hilfebedürftigen und benachteiligten Menschen gegenüber der Politik ebenso, wie die Interessen ihrer Mitgliedsverbände. Mit ca. 7.300 Einrichtungen und Diensten sind die Mitgliedsverbände ein bedeutender Faktor für die Menschen, für eine soziale Infrastruktur und für die Wirtschaft in Hessen. Nah an den Menschen und ihren Bedürfnissen wissen die rund 113.000 beruflich Beschäftigten und rund 160.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeinrichtungen, Behinderteneinrichtungen, Werkstätten, Tagesstätten, Bildungsstätten, Beratungsstellen, in den Frühförderstellen, ambulanten Diensten und anderen Einrichtungen um die sozialen Belange und die realen Rahmenbedingungen in Hessen. Diese Kenntnisse bringt die Liga in die politischen Gespräche auf Landesebene und mit Verhandlungspartnern und Kostenträgern ein.