Bei Temperaturen schon ab 25 Grad Celsius kann es für Menschen auf der Straße gefährlich werden. Ohne Zugang zu Wasser, Schatten und Sonnenschutzcreme leiden die Menschen oft unter Wassermangel, Kreislaufproblemen und Verbrennungen. „Der Sommer ist hart, vor allem wenn es nur heiß ist. Ich hab keine Wohnung, wo ich die Rollläden runtermachen kann. Und ich schlepp meinen ganzen Kram mit rum. Das ist brutal anstrengend und ich bin nur am Schwitzen. Manchmal trinke ich kein Wasser, dann bin ich auch schon mal zusammengeklappt,“ berichtet ein wohnungsloser Mann und fährt fort: „Schwimmbad, kein Geld für sowas. Und Badehose hab ich eh nicht. Da ist so ein Brunnen zum Abkühlen eine coole Sache.“ Hinzu kommt, dass viele Menschen auf der Straße wegen Vorerkrankungen, Suchtproblemen oder schlechter Ernährung bereits geschwächt sind.
Wir alle können helfen:
- zu Hause eine zusätzliche Flasche Wasser einpacken und sie einem wohnungslosen Mitmenschen auf der Straße geben
- Sonnencreme/Kopfbedeckungen an die Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe spenden
- Sonnencreme/Kopfbedeckung an die Menschen direkt geben
- Brunnenpatenschaften anfragen: Manche Kommunen können ihre Brunnen nur durch ehrenamtliche Mitarbeit am Sprudeln halten
Was tun:
Wenn Sie Menschen beobachten, die in der prallen Sonnen sitzen und scheinbar schlafen
Wenn Sie Menschen beobachten, die einen hochroten Kopf haben ODER kalkweiß sind:
Sprechen Sie die Personen an, bieten Sie Wasser an,
ABER
Im Notfall, in kritischen Situationen IMMER zuerst die 112 wählen.
Mehr Informationen gibt es unter: https://www.diakonie-hessen.de/hilfe/ich-moechte-helfen/hitzehilfe/
Grundproblem: Fehlende Wohnungen
Das eigentliche Problem ist aber nicht die Hitze. Vielmehr fehlen schlichtweg genügend Wohnungen. Etwa 3.000 Menschen übernachten in Hessen Schätzungen zufolge dauerhaft im Freien. Sie gehören zu den großen Verlierern der Gesellschaft. Für sie gibt es kaum Chancen eine bezahlbare Wohnung zu finden – zu groß ist der Wohnungsmangel. Dabei hat jeder von uns einen Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben. Mit anwachsender Wohnungsnot und zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten müssen wir davon ausgehen, dass noch mehr Menschen ihre Wohnung verlieren werden. Die Diakonie Hessen fordert schon seit Jahren zusammen mit anderen hessischen Wohlfahrtsverbänden ein Aktionsprogramm der Landesregierung zur Überwindung der Wohnungslosigkeit.